4. Fastentag
Es ist wie ein Wunder. Die Wolken haben sich verzogen und die Sonne lacht uns ins Gesicht. Es ist klar und kalt. Das erste Mal sehen wir die weite Talebene weit unter uns liegen, können von oben herab in den Waldschneisen und tiefen Einschnitten der Bergbäche unseren Weg nach oben verfolgen. Wie ändert sich doch der Blick, wenn man alles das, was einem so wichtig und vertraut zugleich ist, weit unten, kaum sichtbar, nur noch ahnen kann, während sich eine völlig neue, bisher unbekannte Welt erschließt. Hier ist alles zwar kahler, karger, steiniger, entbehrungsreicher, dafür befällt uns aber eine eigenartige Leichtigkeit. Erst einmal oben angelangt, erscheinen uns die Gipfel zum Greifen nah. Auch wenn unser Bergführer noch auf die eine oder andere steilere Stelle hinweist, ein Schneefeld mühsam zu durchqueren ist und eine schwierige Passage nur mit Hilfe eines gespannten Seiles zu überwinden ist, sind das doch nur noch willkommene Abwechslungen. Wir sind stolz und froh, die Zweifel besiegt zu haben, die uns während der Durststrecke bis hier her ab und zu gekommen waren. Wir wissen heute nur eines: Wir sind oben und können uns nicht vorstellen, freiwillig wieder abzusteigen. Zumindest, so lange das Wetter noch so schön ist
So ähnlich wie unseren Bergsteigern könnte es Ihnen heute gehen. Wie bereits erwähnt, empfehle ich, die ersten drei Fastentage nicht zu arbeiten. Wer berufstätig ist, wird sich heute auf eine neue Situation einstellen müssen: arbeiten und fasten. Die Frage, ob das überhaupt zu schaffen sei, arbeiten und fasten, werden Sie sich heute bereits selbst beantworten können. Erfahrungsgemäß kommt man am vierten Fastentag in ein erstes „Fastenhoch“. Trotzdem gibt es natürlich Einschränkungen und Besonderheiten gegenüber den denjenigen, die die ganze Woche zu Hause oder im Urlaub fasten. Deshalb werde ich bei meinen Vorschlägen für die nächsten Tage auf beide Gruppen eingehen. (Vor- und Nachteile der Fastenarten werden im Kapitel „Fastenwissen“ abgehandelt).
An dieser Stelle sei jedoch nochmals auf die Risiken hingewiesen, die sich für manche Berufsgruppen ergeben können. Fasten kann eine Einschränkung in der Reaktionsfähigkeit, vorübergehend auch in geringem Maße der Sehfähigkeit auslösen. Insgesamt kann die gewohnte Schnelligkeit im Handeln und Denken in geringem Umfang eingeschränkt sein. Für bestimmte Berufsgruppen (Piloten, Kraftfahrer, Ärzte und einige andere ist fasten während des Arbeitsalltages nicht angebracht!
In gewissem Sinne hat heute der „Fastenalltag“ begonnen. Wie inzwischen gewohnt, geht es mit dem Morgenritual los, ausgiebig duschen, den Morgen- und Frühstückstee trinken, einen kurzen Morgenspaziergang machen und danach dem und Beruf oder einen anderen Beschäftigung nach gehen, so wie man es im Alltag gewohnt ist oder was man im Urlaub sonst auch gerne macht. Zur Arbeit kann man sich die Brühe oder Suppe mitnehmen, auch genügend Getränke. Denken Sie auch daran, warme Sachen anzuziehen bzw. zusätzlich mitzunehmen, vor allem warme Socken. Das leichte Frösteln wird Sie während der gesamten Fastenzeit begleiten, es sei denn, man fastet im Hochsommer. Wer während der Arbeit keine Möglichkeit hat, mittags die Fastenbrühe zu essen, kann mittags den Saft trinken und abends die Brühe essen.
Auch ich war heute an Tag 4 und der begann wie die Tage davor ohne jegliches Hungergefühl. Dafür aber mit Kribbeln in den Händen. Abends dann der Schock: Herzrasen, so dass das Herz fast raushüpft mit Panikattacke und später starke Kopfschmerzen.
Bisschen überfordert nun, wie es weitergeht. Schlafen fällt mit den obigen Geschichten auch nicht leicht.
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Wenn du dich wirklich sehr schlecht fühlst, solltest du tatsächlich abbrechen. Manchmal ist es auch einfach nicht der richtige Zeitpunkt zum Fasten.
Du solltest am 4. Tag eigentlich keinen Hunger mehr haben. Falls du Säfte trinkst, lasse diese am Besten weg und bleibe allein bei Wasser, Tee und Gemüsebrühe. Zuviel Kohlenhydrate stimulieren den Kohlenhydrat-Stoffwechsel immer wieder neu.
Habe von Sonntag bis Donnerstag gefastet. Wollte meine Ernährung umstellen uns eine angehende Diabetes bekämpfen. Da ich nicht Übergewichtig bin und auch viel Bewegung habe , bin ich heute Mittag mit einem Apfel angefangen. Werde die nächsten Tage viel Brühe mit Gemüseeinlagen und Apfel zu mir nehmen. Ist mein Stoffwechsel trotzdem schon umgestellt? LG Irmgard
Ich hoffe morgen wird es besser.
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Liebe Frau Müller,
die Muskelschmerzen werden letztlich durch Übersäuerung verursacht. Das kommt immer wieder mal vor - vor allem wenn Sie in letzter Zeit viel Stress hatten. Hier helfen Wärme und Mineralien (Basica, Heilerde).
Schöne Grüße
Robert Vergin
nicht dass ich die ersten sechs Fastentage als wirklich schlimm empfunden hätte, aber ein Gefühl wieder 'normal-fit' zu sein hatte ich erst am 7. Fastentag. Kann man daraus Rückschlüsse ziehen bzgl. Besonderheiten beim Stoffwechsel, bei der Entschlackung oder ähnliches? Bedeutet das, dass die 'Wirkung' erst jetzt einsetzt und ein längeres Fasten (geplant sind 10 Tage) angezeigt wäre?
Vielen Dank im Voraus und
Viele Grüße
Jiri Novotny