Wann fasten?

Wann fasten?

Die klassische Fastenzeit fällt aufs Frühjahr, im Christentum auf die Osterzeit zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag. In unseren Breiten assoziiert das Frühjahr
Aufbruch, Neuanfang und neue Kraft. In der Vergangenheit, als die Wintervorräte zur Neige gingen, musste sich der Körper auf längere Zeit ohne ausreichende Nahrung einstellen. Das war zwar kein freiwilliges Fasten, hatte jedoch rein physisch die gleichen Auswirkungen. Heute ist es eher umgekehrt – die meisten wollen den Winterspeck loswerden und entschlacken.
Umgekehrt ist es sinnvoll, vor der Winter- und Weihnachtszeit, die meist bewegungsärmer und kalorienreicher ist als die Sommerzeit, nochmals eine Schonungswoche einzulegen. Der Herbst eignet sich ideal zum Fasten, weil es weder zu kalt noch zu heiß ist, weil sich nach dem Sommerurlaub vielleicht schon langsam wieder der erste Stress einstellt, oder um sich auf den Winter vorzubereiten.
Früher war die Adventszeit Fastenzeit. Auch heute ist es sehr schön, in der Adventszeit eine Fastenwoche einzulegen. Es ist ein besonderes Gefühl, in der Zeit der Süßigkeiten, Plätzchen und des Glühweins eine Woche der Besinnung zu schieben. Nach dem Fasten erscheinen die Düfte und Verlockungen umso prächtiger und der Weihnachtsschmaus wird zu einem neuen Erlebnis. Winterliches Fasten erfordert viel Bewegung, warme Kleidung und ist für ständig fröstelnde Typen weniger geeignet. Wer zusätzlich Gewicht verlieren will, findet im Winter jedoch seinen Freund.

Im Sommer ist es günstig, sich zum Fasten in kühlere Gefilde zurückzuziehen. Sommerliches Fasten ist im Wald und beim Wandern angenehm, vor allem für diejenigen, die beim Fasten unter Frösteln leiden. Allerdings kann es bei hohen Temperaturen bei entsprechenden Anfälligkeiten zu Kreislaufproblemen kommen.

Für Menschen, die sich in ihren Entscheidungen vom Mond beeinflussen lassen, wird gerne der abnehmende Mond als günstige Fastenzeit angesehen. Für diese These gibt es keine eindeutigen Beweise. So schreibt Rüdiger Dahlke: „Wenn ich meine Fastenseminare und die eigenen Kurven während der letzten 25 Jahre betrachte, kann ich nicht feststellen, dass die abnehmende Mondphase solche Vorteile bietet, wie immer behauptet wird.“ (Dahlke, 2004)

Vor allem sollte man bereits fasten, solange man noch gesund ist. „Der so genannte Gesunde soll fasten! Sein jährliches ehrliches Fasten soll ihn vor Krankheit und Siechtum bewahren! Er soll nicht warten, bis die Vorboten des Todes kommen, die Krankheiten.“ Nach den Erfahrungen von Otto Buchinger fasten grübelnde, feinfühlige, ahnungsreiche und nachdenkliche Personen gerne im Frühling, die gründlichen Faster gerne im Sommer, Künstler und Dichter im Herbst und für die korpulenten Menschen ist der Winter die geeignete Jahreszeit. (Buchinger, 1967)

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